BERICHT

Dreifacher Birner schießt Liberec zum Heimsieg nach Verlängerung

L i b e r e c - Nach einer wahren Achterbahnfahrt der Gefühle rissen am Ende die heimischen Weißen Tiger die Hände in die Lüfte und schnappten sich nach Verlängerung zwei Punkte. Im ersten Drittel agierte Liberec druckvoll, schoss eine Führung von zwei Toren heraus, kassierte kurz vor der Pausensirene jedoch einen vermeidbaren Gegentreffer. Ab dem Mitteldrittel kamen die Gäste aus Litvínov deutlich besser in die Partie, welche nun ausgeglichen verlief. Beide Teams konnten hier jeweils einmal treffen, wobei die Gäste wieder kurz vor der Drittelpause einnetzten. Im Schlussdrittel drehte Litvínov den Zwischenstand dann komplett in die eigene Richtung, da die Hausherren zu passiv agierten. Birner rettete die Jeschkenstädter mit einem Überzahltreffer in die Verlängerung. In der Overtime war es wieder Birner, der nur drei Sekunden vor Ultimo den Siegtreffer zugunsten der Weißen Tiger markierte und durch seinen Hattrick als Matchwinner aus dieser Partie ging.

44. Spieltag Tipsport Extraliga: Bílí Tygøi Liberec vs. HC VERVA Litvínov 5:4 n.V. (2:1, 1:1, 1:2 – 1:0)

Bílí Tygøi Liberec: Hrachovina (Žajdlík) – Knot, Šmíd (A), Graborenko, Derner, T. Hanousek, Kolmann – Lenc, L. Hudáèek, Birner (A) – M. Zachar, Bulíø, Marosz – Ordoš, P. Jelínek (C), L. Krenželok – Valský, A. Musil, J. Vlach – Rychlovský.

HC VERVA Litvínov: Janus (Honzík) – J. Øíha, Moravèík, Šèotka (A), Aliu, Kudla, Baránek, Štich – Pospíšil, M. Hanzl (A), Jarùšek – Jánský, V. Hübl (C), F. Lukeš – Petružálek, Gerhát, Válek – Støíbrný, Jurèík, Trávníèek.

Torschützen: 5. Šmíd (Bulíø, Marosz), 14. Bulíø (Lenc, Šmíd), 28. Birner (Lenc, Knot), 57. Birner (L. Hudáèek, Bulíø), 65. Birner (Šmíd) – 20. Petružálek (Moravèík, V. Hübl), 40. Pospíšil (M. Hanzl), 50. Pospíšil (M. Hanzl, Jarùšek), 52. F. Lukeš (V. Hübl, Aliu). Schiedsrichter: Pešina, Horák – Ondráèek, Špùr. Strafen: 4:6. Ausnutzung: 3:1. Unterzahltore: 0:0. Zuschauer: 6.782. Torschüsse: 41:36. Spielstände: 2:0, 2:1, 3:1, 3:4, 4:4, 5:4. Spieler des Spiels: Michal Bulíø (Bílí Tygøi Liberec) – Tomáš Pospíšil (HC VERVA Litvínov).

Spielbericht

Die heimischen Weißen Tiger starteten verheißungsvoll in diese Partie und gingen bereits in der fünften Minute in Führung. Hier zeigte sich Verteidiger Ladislav Šmíd als eiskalter Vollstrecker, da er das Näschen für die Situation hatte und einen abgewehrten Schuss reaktionsschnell über die Linie drückte. Liberec blieb danach die spielbestimmende Mannschaft und verzeichnete bereits nach sieben Minuten eine Schussbilanz von 6:0. Litvínov gab erst in der 10. Spielminute den ersten Schuss auf das von Hrachovina gehütete Gehäuse ab und sah sich nur vier Minuten später einem Zwei-Tore-Rückstand entgegen. Liberec durfte in doppelter Überzahl agieren, wobei zunächst Birner das Aluminium traf, doch wenig später Michal Bulíø verwandelte. Die Hausherren verpassten es anschließend, ein, zwei weitere Treffer nachzulegen, auch da zum wiederholten Male das Aluminium nach einem Schuss von Vlach im Weg stand. Die Quittung für das Auslassen bester Möglichkeiten bekam Liberec 17 Sekunden vor der ersten Drittelpause. Jakub Petružálek nahm sich in Überzahl ein Herz und überraschte Tiger-Goalie Hrachovina mit einem Schuss über der Schulter.

Litvínov spürte aufgrund des späten Anschlusstreffers im ersten Drittel, dass der Tabellenführer verwundbar ist. Entsprechend aktiv starteten die Erzgebirgler in den Mittelabschnitt und wurden immer frecher. Gleich zu Beginn hatte Jarùšek den Ausgleich auf dem Schläger. Die Weißen Tiger brachten trotz aufmüpfiger Benzinmänner in der 28. Spielminute vermeintlich Ruhe in das eigene Spiel, da Michal Birner wieder auf zwei Tore erhöhte. Nach schönem Zuspiel von Lenc lief Birner alleine auf das Tor zu und versenkte die Scheibe unhaltbar für Janus im Kreuzeck. Wer dachte, damit wäre Litvínov in die Schranken gewiesen, der sah sich getäuscht. Die Gäste ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, was sich auch mit einigen guten Torchancen abzeichnete. So verpassten beispielweise Jarùšek oder Torschütze Petružálek den möglichen Anschluss und auch zweieinhalb Minuten vor Ablauf der zweiten zwanzig Minuten vergab Jánský eine Riesenchance. Liberec war deutlich zu passiv, was Litvínov dann doch noch zu bestrafen wusste. Auf Zuspiel von Hanzl lief der ehemalige Tiger-Angreifer Tomáš Pospíšil frei auf Hrachovina zu, versetzte diesen mit einer geschickten Körpertäuschung und traf zum umjubelten Anschluss.

Die Weißen Tiger konnten die Lethargie des zweiten Drittels auch im Schlussabschnitt nicht ablegen. Das erkannten die Gäste, denn Litvínov war nun die deutlich tonangebende Mannschaft. Hinzu kamen vermeidbare Strafzeiten der Gastgeber, was es den Erzgebirglern leicht machte, für Gefahr zu sorgen. In der 50. Spielminute war es dann auch soweit. Tomáš Pospíšil erzielte seinen zweiten Treffer an diesem Abend und markierte den 3:3 Ausgleich. Keine zwei Minuten später drehten die Benzinmänner den Zwischenstand gänzlich auf den Kopf. Die zahlreich mitgereisten Verva-Anhänger bejubelten lauthals den Führungstreffer, welchen Urgestein František Lukeš markierte. Bei beiden Gegentreffern sah die Defensive der Weißen Tiger nicht besonders gut aus, da man zu widerstandslos spielte und wichtige Zweikämpfe verlor. Nun waren die Hausherren wieder gefordert, wollten sie nicht die dritte Niederlage in Folge einstecken. Litvínov versuchte den Vorsprung über die reguläre Spielzeit zu retten, schlug sich durch zwei dumme Foulspiele jedoch selbst. Dreieinhalb Minuten vor Schluss markierte Michal Birner den Treffer zum 4:4 Ausgleich. Anschließend spielten beide Teams voll auf den Dreier, doch es ging in die Verlängerung.

In dieser Overtime mussten die Hausherren zunächst eine Unterzahl überstehen, was auch mit etwas Glück gelang. Danach blieb das Glück den Weißen Tigern weiter treu, als die Verva-Spieler Šèotka sowie Moravèík beste Gelegenheiten ungenutzt ließen. Eine knappe halbe Minute vor Ablauf der Verlängerung durfte dann noch einmal Liberec in Überzahl spielen, was die Entscheidung brachte. Mit enormen Nachdruck kämpften die Weißen Tiger um die Scheibe, die 3 Sekunden vor dem drohenden Penaltyschießen Michal Birner erreichte, der per Direktabnahme den Siegtreffer sowie seinen persönlichen Hattrick erzielte. Liberec musste danach noch einige Minuten bangen, da Litvínov-Trainer Kýhos einen Videobeweis einforderte, der jedoch nichts einbrachte, denn der Treffer wurde korrekt erzielt.

Trainerstimmen

Patrik Augusta (Bílí Tygøi Liberec): „Wir haben das Spiel gut begonnen und lagen mit 2:0 in Führung. Der Gegner kam dann zweimal kurz vor der Drittelpause zu Treffern. Das machte uns nervös und zu Beginn des Schlussdrittels hatten wir zwei Unterzahlspiele. In dem Moment, als wir das Gegentor zum 3:4 bekamen, haben wahrscheinlich nicht mehr viele Leute auf uns gewettet. Wir haben aber großartig reagiert und gespielt. Alle Spieler pushten sich nach vorn und nur so konnten wir das Match letztlich gewinnen und uns entsprechend belohnen.“

Jindøich Kotrla (HC VERVA Litvínov): „Wir haben das Spiel sehr schlecht und mit großem Respekt vor dem Gegner begonnen. Liberec war klar besser und hatte die deutlich besseren Chancen. Ab dem zweiten Drittel haben wir das Spiel ausgeglichen gestalten können und den Zwischenstand in unsere Richtung gedreht. Aufgrund unserer mangelnden Disziplin schenkten wir den Tigern zwei Punkte. Wir haben ihnen Powerplays angeboten, die sie ausgezeichnet nutzten. Wir haben zwei Punkte verloren."

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